Übungen Herbst 2019

Ein Brand in einem landwirtschaftlichen Betrieb, ein Unfall in der Abfüllanlage des Shell Tanklagers und eine unklare Rauchentwicklung auf dem Baubetriebshof, so lauteten die Übungsszenarien für die Einsatzkräfte der Flörsheimer Feuerwehr im Herbst 2019. Hinzu kam eine Übung über die Gefahren auf einem Reiterhof sowie den Umgang mit Pferden.

Im September ging es zunächst auf den Hof der Familie Göttge. Hier wurde ein Brand in einem verwinkelten Anbau und ein Unfall mit einem Traktor angenommen. Die Einsatzstelle wurde daraufhin aufgeteilt und jeweils von einer Gruppe aus dem angerückten Löschzug abgearbeitet. Während der Angriffstrupp des GTLFs zur Brandbekämpfung und Menschenrettung vorging, stellte der Trupp des RW / TM den Sicherheitstrupp. Schnell konnten zwei Personen aus dem verrauchten Bereich gerettet und das Feuer gelöscht werden.

Für die zweite Gruppe galt es, eine Person unter einem Traktor zu befreien. Mittels Hebekissen konnte die Person aus ihrer Zwangslage befreit und dem Rettungsdienst übergeben werden. Im Anschluss konnten noch verschiedene weitere Methoden zur Rettung ausprobiert und die Vor- und Nachteile der einzelnen Methoden in Erfahrung gebracht werden. Bei dieser Übung wurden auch die älteren Mitglieder der Jugendfeuerwehr eingebunden, welche die vorgehenden Trupps verstärkten und so den Aktiven direkt „über die Schultern“ schauen konnten. 

Im Rahmen der nächsten Einsatzübung im Oktober erwartete die Kräfte ein simulierter Unfall in der Abfüllanlage des Shell Tanklagers mit einer verletzten Person und anschließendem Feuer. Aufgrund der zu erwartenden großen Wärmestrahlung bei Flüssigkeitsbränden rüstete sich ein Trupp zur Menschenrettung mit Hitzeschutzkleidung aus, während durch den Rest der Mannschaft der Löschangriff mittels Schaum-/Wasserwerfer vorbereitet wurde. Gleichzeitig wurden weitere Wasserwerfer zur Kühlung von in der Nähe geparkten Tankwagen in Stellung gebracht und an das Löschsystem des Shell-Tanklagers angeschlossen. Diese Übung war gleichzeitig ein Probelauf für eine im nächsten Jahr größer angelegte Übung.

Zu einer unklaren Rauchentwicklung im Industriegebiet am Ortsausgang Richtung Weilbach wurden die Einsatzkräfte im Rahmen des Übungsdienstes an einem Donnerstagabend Anfang November alarmiert. Genauere Informationen zum Einsatzort lagen zunächst nicht vor, so dass sich die Kräfte zunächst aufteilten und unterschiedliche Stellen des Gebietes anfuhren. Während der Erkundung stellte sich schnell heraus, dass es zu einem Brand der Photovoltaikanlage auf dem Dach des Baubetriebshofs gekommen ist, welcher sich auf darunterliegende Maschinenhalle ausgebreitet hatte. Neben dem Löschen des Brandes in der Maschinenhalle galt es mehrere verletzte Personen – gespielt durch Verletztendarsteller der Malteser Kelkheim – zu betreuen und mittels Teleskopmast von einem Silo zu retten. Während der Löschmaßnahmen im Inneren des Gebäudes wurde im weiteren Verlauf der Übung ein Atemschutznotfall simuliert, welcher durch die Einsatzkräfte ebenfalls abgearbeitet werden musste.

Die letzte Übung im November führte uns schließlich zum Johanneshof in Wicker. Besitzer Ralf Stortz zeigte uns den Hof und erläuterte die Gefahrenschwerpunkte sowie Zufluchtsmöglichkeiten der Pferde im Falle eines Brandes. Im Anschluss konnte noch intensiv das Aufhalftern und Führen eines Pferdes geübt werden.

Abschließend möchten wir uns bei Familie Göttge, der Deutsche Shell AG, insbesondere dem Lagerleiter Herrn Jacoby und Herrn Wagner, den Verletztendarstellern der Malteser Kelkheim sowie den Mitarbeitern des Baubetriebshof und Ralf Stortz für die Übungsmöglichkeiten und die Unterstützung bedanken. Vor allem die Möglichkeit mit lebenden Tieren wie Pferden zu arbeiten besteht nicht oft. Ein besonderer Dank geht daher auch an Lordana, Pablo und Sky, die sich sehr geduldig mehrmals auf- und abhalftern ließen.