Feuerwehr schützt auch die Umwelt

Sicherheitstechnik GmbH (KUSS) spendet den Freiwilligen Feuerwehren Flörsheim Notfallwannen zum Auffangen gefährlicher Stoffe.

Löschen. Bergen. Schützen. Retten – die Schlagworte beschreiben die Arbeit der deutschen Feuerwehren kurz und treffend. Doch die Brandbekämpfung steht mittlerweile gar nicht mehr im Vordergrund. „Die Zahl der Brände ist seit Jahren rückläufig“, erzählt Volker Draisbach, Stadtbrandinspektor der Stadt Flörsheim. „Von den 211 Einsätzen im vergangenen Jahr waren ein Großteil technische Hilfeleistungen.“

Erst kürzlich musste die Flörsheimer Feuerwehr eine Hauptstraße sperren, als ein Pkw eine kilometerlange Ölspur hinter sich hergezogen hatte. „Mit solchen Aktionen machen wir uns bei den Autofahrern nicht nur Freunde. Aber die Unfallgefahr ist einfach zu groß. Wenn ein Auto ins Schleudern gerät, geraten auch Fußgänger in Gefahr.“ 

Notfallwannen ersetzen Kunststoffplanen

Die neuen Notfallwannen sollen den Rettungskräften künftig besonders bei Autounfällen wertvolle Dienste leisten. „Wenn Treibstoffe, Schmiermittel oder Öl ins Erdreich oder das Grundwasser gelangen, müssen oft teure und langwierige Sanierungsmaßnahmen eingeleitet werden, für die der Verursacher haftet“, so Gerd Henge, Umweltschadenmanager bei der KUSS. Meist verteilt KUSS die zusammenfaltbaren Wannen an Mineralölkunden oder große Spediteure – die Spende an die Feuerwehr ist eine Premiere.

Draisbach freut sich über die neuen Wannen, denn sie sind viel komfortabler als die bisher verwendeten Kunststoffplanen. Dem erfahrenen Feuerwehrmann fällt auch gleich noch ein weiterer Verwendungszweck ein: „Wenn unsere Schutzausrüstung mit Gefahrstoffen kontaminiert ist, spülen wir sie vor dem Ausziehen mit Wasser ab. Das können wir künftig auch in den Wannen tun. Denn schließlich gehört dieses Wasser nicht in den Gully, sondern muss ordnungsgemäß entsorgt werden.“

ZI und Feuerwehr – Beruf und Ehrenamt gut vereinbaren

Peer Neugebauer, Mitarbeiter im ZI-Servicemanagement, ist im Ehrenamt stellvertretender Brandinspektor in Flörsheim: „Obwohl manche Einsätze auch seelisch belasten, habe ich nie daran gedacht, aufzuhören. Wenn wir Menschen retten können, bin ich sehr glücklich.“ Die Einsätze während der Arbeitszeit sind in der Regel kein Problem. Obwohl sich Neugebauer für seine ehrenamtliche Arbeit von R+V freistellen lassen könnte, verzichtet er darauf: „Ich habe immer Plusstunden auf meinem Arbeitszeitkonto, die ich dann bei Schulungen oder Feuerwehreinsätzen wieder abbaue.“

KUSS-Schulungen sind gefragt

Obwohl beide in Wiesbaden arbeiten, sind sich Gerd Henge und Peer Neugebauer bei R+V noch nie begegnet. Aber dieses erste Treffen wird wohl nicht das letzte sein. Denn Draisbach und Neugebauer möchten die KUSS gerne einmal zu einer Schulung einladen, damit die Feuerwehrleute vom Know-how der Umwelt-Experten beim Schadenmanagement von Gefahrgutunfällen profitieren können. Außerdem würden sie gerne mehr über die Regulierung von Feuerwehreinsätzen aus Sicht einer Versicherung erfahren. 

Ein Dank an die R+V für diesen Bericht und Frau Römstedt für die Bilder.

Die KRAVAG Umweltschutz und Notfallwannen für die Flörsheimer Wehren: (von links) Gerd Henge, Umweltschadenmanager bei der KUSS, Volker Draisbach, Stadtbrandinspektor der Stadt Flörsheim, Peer Neugebauer, ZI-Mitarbeiter und im Ehrenamt stellvertretender Brandinspektor in Flörsheim.