Neues Fahrzeug für die Feuerwehr Flörsheim

Ein LF 10 KatS wird ab sofort das „alte“ LF 16 ersetzen und für örtliche sowie überörtliche Einsätze (bspw. Katastrophenschutzeinsätze in ganz Deutschland) zur Verfügung stehen. Das LF 10 KatS ist eines von 50 Fahrzeugen der aktuellen Landesbeschaffung Hessen. Ein baugleiches Fahrzeug ist für die Feuerwehr Flörsheim-Wicker bestellt und wird vermutlich zum Ende des Jahres ausgeliefert.

Das Flörsheimer Fahrzeug konnte nach einer mehrmonatigen Planungs- und Bauphase Ende August bei der Firma Ziegler abgeholt werden. Dazu reisten 8 Kameraden nach Giengen an der Brenz zum Stammsitz der Firma Ziegler und wurden dort einen Tag lang in die Technik des Fahrzeugs eingewiesen. Nach einer Übernachtung ging es am nächsten Tag ausgeruht zurück nach Flörsheim, wo das Fahrzeug am späten Nachmittag in Empfang genommen wurde. Nachdem in den anschließenden 4 Wochen intensiv Einweisungsfahrten und Ausbildungen mit dem neuen Fahrzeug stattfanden, kann das Fahrzeug nun in den Einsatzdienst übernommen werden.  

Die Beladung des Fahrzeugs entspricht der aktuellen DIN-Norm. Als Zusatzmodul ist das sogenannte Wasserschaden-Modul verladen. Dieses beinhaltet z.B. einen Industrie-Wassersauger, eine Tauchpumpe, Wathosen sowie Wasserschieber – so können – gerade bei der steigenden Anzahl an unwetterbedingten Einsätzen – solche Einsätze mit dem Fahrzeug autark abgearbeitet werden.

Die primäre Aufgabe des Fahrzeuges liegt aber in der Brandbekämpfung. Für diesen Fall sind nicht nur die nötigen Schläuche und Armaturen an Bord, sondern auch diverse Brechwerkzeuge zur Türöffnung, einen Hochleistungslüfter zur Entrauchung von Wohnungen und Gebäuden, einen Rauchvorhang, 4 Atemschutzgeräte und 2 tragbare Leitern (4-teilige Steckleiter und 3-teilige Schiebleiter), die einen Rettungs- und Angriffsweg bis ins 3. Obergeschoss ermöglichen. Ebenso befinden sich auf dem Fahrzeug 6 Kanister mit insgesamt 120 l Schaummittelkonzentrat und die dazugehörigen Armaturen zur Erzeugung von Schwer- oder Mittelschaum.

Neben einer festeingebauten Feuerlöschkreiselpumpe FPN 10-2000 mit mindestens 2.000 l/min Wasserförderung (bei 10 bar Pumpenausgangsdruck) ist auf diesem Fahrzeug auch eine tragbare Pumpe PFPN 10-1000 mit einer Pumpenleistung von mindestens 1.000 l/min (bei 10 bar Pumpenausgangsdruck) verladen, welche für Wasserförderungen über lange Wegstrecken oder auch bei Hochwasserlagen zum Einsatz kommen kann.

Einfache technische Hilfeleistungen können ebenfalls mit dem Fahrzeug abgearbeitet werden. Zur Beladung für dieses Einsatzgebiet zählen neben dem bereits erwähnten Wasserschadenmodul eine Motorkettensäge, eine Säbelsäge, Kaminfegerwerkzeug, Handwerkzeugkoffer, eine Kiste für Erstmaßnahmen bei Verkehrsunfällen und ein tragbarer 14 kVA Stromerzeuger. Mit dem Stromerzeuger wird auch der festeingebaute Lichtmast mit 2 Halogenscheinwerfern (je 1.000 Watt), der sich pneumatisch ausfahren und elektrisch verstellen lässt, versorgt.

Um die Sicherheit der Einsatzkräfte zu erhöhen, verfügt das Fahrzeug nicht nur über die übliche Blaulichtanlage, sondern auch über eine Heckwarneinrichtung, eine Umfeldbeleuchtung, Spiegellampen für eine bessere Ausleuchtung beim Rückwärtsfahren (jeweils mit LED bestückt). 

Das Fahrgestell hat einen permanenten Allradantrieb. Wird das Gelände schwieriger, kann mit einer Geländeuntersetzung und zuschaltbaren Längs- und Quersperren darauf reagiert werden. Die Wattiefe beträgt 30cm.