Übung „Heavy Rescue“ 2018

Unter dem Motto „Heavy Rescue“ startete eine Übung zur technischen Hilfeleistung am 24.11.2018 für die Einsatzabteilung in der Flörsheimer Hafenstraße. Angenommen wurde an diesem nasskalten Samstag ein Unterfahrunfall auf einen LKW. Die Besonderheit bei diesem Szenario war jedoch nicht der Unfall selbst, sondern das Verletzungsmuster der verunfallten Person.

Die Insassin des PKWs, gespielt durch eine Verletztendarstellerin des Malterser Hilfsdienstes Kelkheim, hatte sich bei dem Aufprall eine Eisenstange durch die Schulter gebohrt. Eine sogenannte „Pfählungsverletzung“. Für die Versorgung der Verletzungen unterstützte uns eine RTW Besatzung, die ebenfalls vom Malteser Hilfsdienst Kelkheim gestellt wurde. Hierbei konnte besonderes Augenmerk auf die Kommunikation zwischen Rettungsdienst und Feuerwehr geübt werden, welche auch im Einsatzfall sehr wichtig ist.

Nachdem das Fahrzeug stabilisiert war, galt es eine Versorgungsöffnung für den Rettungsdienst zu schaffen. Hierbei wurde zuerst der Patientin durch Zurückdrücken des Daches mehr Freiraum geschaffen, um dann im weiteren Verlauf das Dach vollständig abzunehmen.

Hierbei konnte der Umgang mit den hydraulischen Rettungsgeräte geübt und vertieft werden. Mit Gewichten von bis zu 25 kg pro Rettungsgerät und Kräften von knapp 50 t Spreizkraft beim Spreizer, muss die richtige Handhabe regelmäßig geübt werden, um im Fall der Fälle zu Wissen, wo auch die Grenzen beim Einsatz jener Geräte liegen.

Nachdem die Patientin durch den Rettungsdienst versorgt war, wurde in enger Abstimmung mit dem Rettungsdienst die weitere Vorgehensweise besprochen. Da die Patientin soweit stabil war, wurde sich dafür entschieden, die Metallstange bis ins Krankenhaus im Körper zu lassen und die Verletzte daher zusammen mit der Rückenlehne aus dem Fahrzeug zu befreien. Hierzu wurde die Stange gekürzt und die Rückenlehne vom Rest des Sitzes gelöst. Hierbei galt es vor allem die Metallstange so schonend wie möglich zu durchtrennen und die Brandgefahr durch Funken im Auge zu behalten.

Parallel zu dem ersten Szenario galt es für einen weiteren Teil derMannschaft eine abgestürzte Person aus einem leeren Silo zu Befreien. Hierbei kam der Teleskopmast des Rüstwagens in Verbindung mit dem Rollgliss – einem Rettungs- und Abseilgerät für Personen – zum Einsatz. Auch diese Person, dargestellt durch einen Dummy, konnte so befreit werden.

Ein besonderer Dank gilt den Maltesern aus Kelkheim, welche es uns bereits mehrfach ermöglichten realitätsnah zu üben. Wir freuen uns auf weitere spannende Übungen zusammen!